Die 1. Herren des Turn-Klubb zu Hannover kehrten am gestrigen Abend mit einem wichtigen 3:1-Auswärtssieg aus Salzgitter zurück – und das unter besonderen Voraussetzungen. Mehrere fehlende und angeschlagene Spieler machten umfangreiche Umstellungen nötig: Kapitän Robin Heddenhausen agierte als Libero, Lasse Barklage rückte auf die Annahme-Außen-Position, während Max-Luca Reinhardt auf Diagonal startete. Schon vor dem Anpfiff war klar, dass der Abend kein Selbstläufer werden würde.
Der erste Satz bestätigte diese Einschätzung. Salzgitter begann solide, machte kaum einfache Fehler und setzte sich früh ab. Die Turnbrüder hingegen leisteten sich ungewohnt viele Aufschlagfehler und Abstimmungsprobleme – die 5-Punkte-Führung der Gastgeber war daher eher selbstverschuldet als erspielt. Erst gegen Satzende fand der TKH in den Rhythmus, doch zu spät, um den Satzverlust zu verhindern.
Da der Verlust des ersten Satzes in dieser Saison fast zur Gewohnheit geworden ist, blieb der TKH ruhig – und startete furios in Satz zwei. Eine starke Aufschlagserie von Edin Mehić brachte eine 7:0-Führung, die den kompletten Satz über Bestand hatte. Hannover agierte deutlich stabiler, gewann Selbstvertrauen und holte souverän den Ausgleich.
Auch der dritte Durchgang zeigte ein gefestigteres TKH-Team. Ohne große Höhen, aber mit viel Kontrolle erspielten sich die Gäste Punkt für Punkt einen kleinen Vorsprung. Die Abstimmung stimmte nun, die Annahme stabilisierte sich, und der Satz ging verdient mit 25:21 an die Turnbrüder.
Satz vier begann erneut mit einem Paukenschlag: Mehić und Barklage sorgten mit starken Aufschlägen für ein schnelles 8:1. Am Netz war der TKH nun klar überlegen, blockte stark und erleichterte der Feldabwehr damit die Arbeit. Salzgitter fand kaum noch Antworten, und Hannover machte den 3:1-Auswärtssieg schließlich souverän perfekt – inklusive der Rückeroberung der Tabellenführung.
Auch wenn das Spiel insgesamt ein eher niedrigeres Niveau hatte, zeigte der TKH die nötige Reife, um auch solche Begegnungen kontrolliert zu gewinnen.
Zum MVP wurde Robin Heddenhausen gewählt. Als Libero blieb er zwar weitgehend unauffällig im Sinne spektakulärer Szenen, gab der Mannschaft jedoch genau das, was sie an diesem Tag brauchte: Ruhe, Sicherheit und Stabilität in der Annahme und Abwehr.
Ein Arbeitssieg – aber ein enorm wertvoller. Die Turnbrüder behaupten damit erneut ihre Spitzenposition in der Regionalliga Nordwest.
Weiter geht’s am kommenden Samstag mit einem Heimspiel gegen den ASC 46 Göttingen um 19 Uhr in der Halle der Otfried-Preußler-Schule.
