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Fechten

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Faszination Fechten – Vom Kriegshandwerk zur modernen Trendsportart

Fechten ist ein attraktiver, moderner Sport für jung und alt, der durch seine Vielseitigkeit fasziniert. Konzentration und Reaktion, Schnelligkeit, Körperbeherrschung, Disziplin, Sportlichkeit, Eleganz – all das macht den Fechtsport aus-

Seit es Spieße, Säbel, Degen und Dolche gibt, gehört das Fechten zum Kriegshandwerk. Um im Ernstfall erfolgreich mit der Hieb- und Stichwaffe umgehen zu können, bedurfte es großer Übung. Aus diesem Training entwickelte sich das sportliche Fechten. In Ostasien und China gab es schon vor 2000 Jahren Sportgefechte mit scharfen Waffen. Stockfechten ist aus Japan bekannt. Unter Roms erstem Kaiser Augustus gab es am Beginn unserer Zeitrechnung schon Fechtschulen und Berufsfechter (Gladiatoren). Vom 15. Jahrhundert an entstanden Reglements für das sportliche Fechten.

Als Sportwaffen setzten sich zuerst der Degen, dann das in Italien erfundene Florett durch. Der Kampfsport blieb lange Zeit Privileg für adlige Stände, Offiziere und Studenten. Als Sportart für jedermann findet es erst in jüngster Zeit auch in Deutschland ungeteilte Anerkennung.

Der Turnlehrer Otto Bethmann führte das Fechten im TKH ein und gründete am 15. Oktober 1908 die Fechtabteilung. Bereits 1911 wurde das Frauenfechten im TKH aufgenommen. Dann unterbrach der 1. Weltkrieg die Aufbauarbeiten der Abteilung. Nach dem Krieg wuchs eine neue Fechtgeneration im TKH heran, bis der 2. Weltkrieg die Arbeit vieler Jahre des Aufbaus zerstörte. Am 25. Oktober 1949 fanden sich 20 Fechter im TKH ein und beschlossen, die Fechtabteilung neu aufleben zu lassen.

Zum ersten Mal in der Geschichte des Fechtsports wurde 1958 mit dem TKH ein Verein aus Norddeutschland Deutscher Meister im Damenflorett; die Säbelmannschaft des TKH war es fünfmal hintereinander. Auch im “Einzel” hat der Klubb zahlreiche Titel erworben. Dazu kommen viele Dutzende von Landesmeisterschaften, Siege auf zahlreichen nationalen und internationalen Turnieren; die Teilnahme einer ganzen Mannschaft an der Olympiade 1952 in Helsinki, an Weltmeisterschaften, u. a. in Rom, Brüssel, Luxemburg und Warschau. Die Fechtabteilung des TKH hat die höchste Auszeichnung des deutschen Sports, das vom Bundespräsidenten im Jahre 1955 verliehene “Silberne Lorbeerblatt”, erhalten.

Die Bemühungen um eine ausgeglichene Breitenarbeit einerseits, um Spitzenförderung und sportliche Höchstleistung andererseits, wird Tag um Tag neu begonnen. Dazu stehen ein Fechtmeister und erfahrene Fechtrainer und Übungsleiter zur Verfügung. Unser jüngstes aktives Mitglied ist 6 Jahre, das älteste über 70 Jahre alt.

Für dieses Angebot wird ein zusätzlicher monatlicher Spartenbeitrag in Höhe von 4,- € für Kinder/Jugendliche und 5,- € für Erwachsene erhoben. Außerdem sind 5 Pflichtarbeitsstunden pro Mitglied und pro Jahr abzuleisten.

Ein Probetraining ist jederzeit auch ohne vorherige Anmeldung möglich.

Weitere Informationen​

Regelwerk

Bei den Waffen unterscheiden wir drei Arten: das Florett, den Degen und den Säbel. Die drei Waffen unterscheiden sich in Trefffläche und Regelwerk, so dass sich für jede Waffe eine charakteristische Kampfweise ergibt. Am athletischsten wird sicher mit dem Florett gekämpft, die schnellste Waffe ist der Säbel und der Degen ist stark von Taktik und hoher Präzision geprägt.

Die Entwicklung von Degen, Florett und Säbel geht auf die historischen Waffen zurück. Aus dem schweren Schwert wurde zunächst der leichte Degen. Er war die bevorzugte Duellwaffe seiner Zeit. Damit wird verständlich, warum beim Degenfechten der ganze Körper Trefffläche ist; schließlich kam es nur darauf an, seinem Gegner möglichst schwere Verletzungen beizubringen. Das eigentliche Ziel war es, den Kontrahenten im Duell zu besiegen. Deshalb kam man auf die Idee, beim Training spezielle Stöße auf den Rumpf einzuüben, da diese meist tödlich waren. Zu diesem Training benutzte man eine etwas leichtere Übungswaffe mit abgestumpfter Spitze. Mit der Zeit machte sich diese Waffe selbstständig; heute nennt sie sich FIorett. Da dessen abgespitzte Klingenspitze einem Blütenkopf ähnlich war, nannten die Italiener es Floretta (= Blume). Im französischen wurde aus fleur (= Blume) “Fleuret” und den Rest kann man sich denken. Der Säbel entstand mehr oder weniger unabhängig von den beiden, er geht im Wesentlichen auf Guiseppe Radaelli, einen italienischen Fechtmeister, zurück.

Keine andere Waffe fordert vom Fechter ein ähnliches Höchstmaß an technischem Vermögen und Präzision wie das biegsame Florett. Wer Weltniveau erreichen will, muss einige hundert Aktionen in langer, mühevoller Lehrzeit erlernen. Jedes Gefecht ist anders und man muss sich für jedes Gefecht taktisch neu einstellen. Die Dynamik der Bewegungen erfordert von den Florettfechtern ein besonderes Maß an Athletik und Körperbewusstsein. Die Vielfalt an unterschiedlichen Aktionen, wie auch die fast spielerische Eleganz (florett = ital.: Blume) dieser Disziplin, machen aber gerade den Reiz des Florettfechtens aus. Kenner der Szene bezeichnen das Florettfechten deshalb auch als die Königs-Disziplin, als “das Tüpfelchen auf dem I” jeder Meisterschaft.

Das moderne Florett entwickelte sich aus einer Übungswaffe zum genauen Treffen. Davon ist heute die reduzierte Trefferfläche – ausschließlich der Rumpf – erhalten. Es ist eine reine Stoßwaffe. Nur wenn seine Spitze, deren Durchmesser 6 mm misst, mit einem Druck von mindestens 500 Gramm die gegnerische Treff-Fläche berührt, wird ein Treffer elektronisch angezeigt. Die elektronische Trefferanzeige ist in der Lage, gültige und ungültige Treffer zu unterscheiden. Ein sogenannter Obmann (Schiedsrichter) leitet die Gefechte. Im Unterschied zum Degen bekommt nicht der Fechter den Punkt, der zuerst trifft, sondern um zu punkten, muss man entweder als erster seinen Angriff starten oder den gegnerischen Angriff parieren und eine Riposte setzen.

Das Säbelfechten ist die dynamischste Fecht-Disziplin und unterscheidet sich von den beiden anderen Waffen durch die Möglichkeit neben Stößen auch Hiebe zum Erzielen von Treffern einzusetzen. Die Dynamik ergibt sich aus der Tatsache, dass zum einen nur blitzschnell durchgeführte Attacken als Treffer gewertet werden und zum anderen ein Säbelhieb so schwierig zu parieren ist, dass man ganz nach dem Motto “Angriff ist die beste Verteidigung” durch offensives Agieren generell besser steht. Auf der Planche löst deshalb ein Angriff den anderen ab und ein Säbelgefecht wird durch diesen spektakulären Schlagabtausch zu einem besonderen Zuschauererlebnis.

Der Säbel entstand mehr oder weniger unabhängig von den anderen beiden Waffen. Auch heute sind die Säbelfechter ein eigenes Völkchen unter den Sportfechtern. Das Wort Säbel kommt aus dem ungarischen und heißt soviel wie einschneidige Hiebwaffe. Der Säbel ist eine Hieb- und Stoßwaffe, die seit 1987 auch elektrisch gefochten wird. Die Treff-Fläche ist der gesamte Oberkörper (einschließlich Kopf und Arme) bis zur Gürtellinie. Gültige Treffer (Hiebe oder Stöße) werden über Kraftsensoren registriert und von der elektronischen Trefferanzeige gemeldet. Der Fechter, der zuerst angreift, erhält den Punkt.

Der Degen ist die faszinierendste und zugleich schwierigste Waffe im Sortiment der Klingensportler. Der Degen entwickelte sich aus dem schweren Schwert und war eine reine Duellwaffe (“degen” = Dolch im Mittelhochdeutschen). Bei Duellen war der gesamte Körper Treff-Fläche, so auch heute beim Sportfechten. Die Fechtweise mit diesem 770 Gramm schweren Sportgerät entspricht weitgehend dem volkstümlichen Bild des Kampfes auf Leben und Tod. Dies mag die außergewöhnliche Anziehungskraft und den Reiz dieser Disziplin erklären, den sie in gleichem Maße auf Athleten und Zuschauer ausübt. Noch im ersten Viertel dieses Jahrhunderts entschied nur ein einziger Treffer das sportliche Degen-Duell, bevor die Anzahl auf zwei, später auf drei und schließlich auf fünf erhöht wurde. Im Modernen Fünfkampf beendet auch heute noch ein einziger Treffer das Gefecht.

Das Degenfechten bietet zudem die größten Sensationen, denn die beständigste Regel lautet: Unbeständigkeit! Während im Florett und Säbel Kämpfe mit bekannten Gegnern zu einem gewissen Grad voraussehbar sind, bleibt jedes Degengefecht ein vorher nicht zu lösendes Rätsel. In den beiden anderen Waffen kann der bessere Techniker über den schnelleren und klügeren Kontrahenten siegen; körperliche und seelische Faktoren halten sich da in etwa die Waage. Ganz anders im Degen, wo die Tagesform, der Erfolgswille, der schärfere Verstand, die kürzere Reaktionszeit, die stärkeren Nerven und das Glück Auf- und Abstieg bestimmen. Die Degenfechter können sich am wenigsten der Tyrannis des Zufalls entziehen. Eine Falte am Ärmel, an der die Klinge des Gegenübers hängen bleibt, kann genauso verhängnisvoll sein, wie ein stehengelassener Fuß, auf den die Waffenspitze schnellt. Ihre Kämpfe verlaufen deshalb nicht selten so abenteuerlich wie die der drei Musketiere.

Gute Degenfechter zeichnen sich besonders durch die Fähigkeit aus, sich in entscheidenden Situationen voll konzentrieren zu können, und den richtigen Moment zu erkennen, um mit einer blitzschnellen Aktion den Ausgang des Gefechts für sich zu entscheiden oder einfach ganz gelassen den Fehler des Gegners abzuwarten, um mit einem geschickten Konter den Sieg zu erringen.

Der Degen ist ebenfalls eine reine Stoßwaffe. Die Trefferanzeige wird bei Stößen mit einem Druck von mehr als 750 Gramm ausgelöst. Es leuchten entweder Rot oder Grün oder beide Farben auf. Der Fechter, der zuerst trifft, erhält den Punkt. Der Degen hat die Besonderheit der Doppeltreffer, d. h. treffen beide Fechter gleichzeitig (innerhalb von 1/25 Sekunde), bekommen beide den Treffer gutgeschrieben. Eine besondere Spezialität sind die Fuß- und Handtreffer.

Die Fechtbahn ist 14 m lang, 2 m breit. Für Wettbewerbe, die mit Elektroanlagen durchgeführt werden, muss sie aus Metall (Kupfer) oder einem anderen elektrisch leitenden Material bestehen. Ihre Markierungen sind die Startlinie, die Mittellinie und die hinteren Begrenzungslinien. Letztere dürfen nicht mit beiden Füßen überschritten werden, sonst bekommt der gegnerische Fechter einen Punkt. Zu Beginn des Gefechts und nach jedem Punkt stellen sich die Fechter hinter ihrer jeweiligen Startlinie auf.

Sportfechten ist ein freundschaftlicher fairer Wettstreit. Der Grundsatz dabei lautet:

“Treffen ohne getroffen zu werden, im Rahmen eines Reglements”

Dieser Grundsatz wird anschaulicher, wenn man dem Gegner (in diesem Fall dem Fechtpartner) gegenüber steht und Angriffe abwehren (parieren) oder in einem günstigen Augenblick selber die Initiative ergreift und den Gegner mit der Fechtwaffe bedroht, sodass dieser gezwungen wird, sich zu verteidigen. In einem Gefecht müssen also viele Dinge gleichzeitig geschehen:

  • der Gegner muss beobachtet werden
  • seine Aktionen müssen analysiert und eine Strategie entwickelt werden, um keine Treffer zu erhalten
  • es muss überlegt werden, wie man den Gegner angreift, sodass er keine Chance hat sich zu verteidigen
  • man muss im richtigen Moment mit einer blitzschnellen Aktion den Treffer erzielen


Vor jedem Gefecht wird die Ausrüstung vom Obmann (Schiedsrichter) überprüft. Die Fechter stellen sich in der Grundstellung an der Startlinie auf und grüßen mit einer Bewegung der Waffe, zuerst zum Gegner, dann zum Obmann und zum Publikum. “En garde” bzw. “Stellung” ist die Aufforderung des Obmanns die Fechtstellung einzunehmen und die Maske aufzusetzen. “Etés vous pretés” heißt “fertig” und “Allez” bedeutet so viel wie “Los”. Nun beginnt das Wechselspiel der Klingen – Angriff und Verteidigung. Der Obmann gibt die Kommandos, beurteilt die Fechtaktionen und zählt die Punkte. Egal, ob man letztendlich gewonnen oder verloren hat, heißt es die Entscheidung mit Haltung zu akzeptieren. Mit Handschlag bedankt man sich beim Gegner für das faire Gefecht und beim Obmann für die Kampfleitung.

Der Laie befürchtet natürlich Verletzungen durch die Waffen selbst. Das ist aber bei Benutzung der vorgeschriebenen Ausrüstung nahezu ausgeschlossen.
Beim Sportfechten sind die Waffen abgestumpft und der vorgeschriebene Auflagedruck löst die elektronische Trefferanzeige aus. Die Anzüge haben Einlagen aus Kevlar, einem Gewebe, das zur Herstellung von kugelsicheren Westen genutzt wird. Fechtmasken sind aus einem Spezialstahl und der Latz ist ebenfalls aus Kevlar. Diese hohen Sicherheitsstandards, die von der Fédération Internationale d’Escrime (F.I.E.) weltweit vorgeschrieben sind, machen das Fechten zu einer der ungefährlichsten Sportarten.
Mehrere sportmedizinische Untersuchungen haben gezeigt, dass Fechten eine Sportart mit geringerem Verletzungsrisiko ist als z. B. der alpine Skisport, Fußball, Handball, Judo oder Ringen.

Beim Fechten wird “Fair Play” groß geschrieben. Die Regeln sind von der Fédération Internationale d’Escrime (F.I.E.) zusammengestellt und haben weltweit Gültigkeit. Verstößt ein Fechter während des Gefechts gegen die Regeln, wird er durch den Obmann mit einer gelben, roten oder schwarzen Karte bestraft. Diese Karten haben folgende Konsequenzen:

gelbe Karte: VERWARNUNG (bei leichten Verstößen, z. B. Materialfehler usw.)

rote Karte: STRAFTREFFER (bei schweren Verstößen oder statt der zweiten gelben Karte) – der Gegner bekommt als Folge einen Punkt gutgeschrieben

schwarze Karte: AUSSCHLUSS (bei besonders gravierenden Verstößen, z. B. bei grober Unsportlichkeit, Manipulation)

Trainingszeiten

dieser Abteilung

AngebotSparteWochentagZeitAlter vonAlter bisSportanlageAusfälle
Fechten, 6-8 J.FechtenDienstag16:00 - 17:15018Sportzentrum CityKeine Angabe
FechtenFechtenDienstag19:00 - 21:00018Sportzentrum CityKeine Angabe
FechtenFechtenFreitag19:00 - 21:0018199Sportzentrum CityKeine Angabe
Fechten, 8-14 JahreFechtenDienstag17:15 - 19:000199Sportzentrum CityKeine Angabe
Fechten, 8-14 JahreFechtenFreitag17:00 - 19:000199Sportzentrum CityKeine Angabe

Kontakt​

Abteilungsleitung und Trainer*innen

Geschäftsstelle

Maschstraße 16
30169 Hannover

TKH_Frau

Kristina Wolff

Erste Abteilungssprecherin

TKH_Frau

Kirstin Meyer

Sportwart

TKH_Frau

Youlia Geraseva

Trainerin

TKH_Mann

Gustav Sawieki

Trainer

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